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Blogger hinter Gittern - Systemkritik im Internet von Zensur bedroht

Gepostet von Steffen , über Rechtliches Blogsphäre Redakteure.

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In Libyen wurde ein Blogger zu anderthalb Jahren hinter Gittern verurteilt, nachdem er in seinem Online-Tagebuch die Regierung kritisiert hatte, berichtet die Human Rights Watch. Die Verurteilung ist nur einer von vielen Eingriffen autoritärer Regierungen in die „Blogsphäre“. Die Menschenrechtsorganisation hat gestern, Freitag, bekannt gegeben, dass auch in Ägypten ein Student verhaftet wurde, der in seinem Blog die Regierung und islamischen Fundamentalismus kritisiert hatte.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen unterstützt Blogger und hat kürzlich ein Handbuch veröffentlicht, in dem sie sich Tipps holen können um Zensur zu umgehen. In Ländern, in denen konventionelle Medien zensiert werden seien Blogs oft die einzige Möglichkeit um Kritik öffentlich zu machen und um unabhängigem Journalismus eine Plattform zu geben, rechtfertigt die Medienaufsichtsorganisation.

In Libyen wurde der Blogger Abd al-Raziq al-Mansuri wegen illegalem Waffenbesitz verurteilt. „Die Verurteilung wegen der Waffe ist ein Trick. Die Behörden haben al-Mansuri wegen dem, was er in seinem Blog geschrieben hat, verfolgt“, sagt Sarah Leah Whitson, Nahost- und Nordafrika-Beauftragte der Human Rights Watch. Al-Mansuri hat rund 50 Artikel auf der britischen Website akhbar-libya.com publiziert, in denen er die libysche Regierung und Gesellschaft kritisiert hat.

Bei einer Hausdurchsuchung wurden sein Computer, Unterlagen und Disketten konfisziert, al-Mansuri wurde zu den Artikeln befragt. Im Rahmen der Untersuchung wurde eine alte Pistole gefunden, berichtet die Menschenrechtsorganisation. Der verhaftete Blogger und seine Familie sind der Meinung, die Verurteilung wegen Waffenbesitz sei nur ein Vorwand um den Kritiker zum Schweigen zu bringen.

Im Fall des ägyptischen Studenten ist laut HRW noch unklar, ob das Blog der offizielle Grund für die Verhaftung war. Unmittelbar vor der Verhaftung habe der Jusstudent über Moslems geschrieben, die in einer Kirche in Alexandria Unruhe gestiftet haben, berichtet die HRW. Laut seiner Familie hat die Polizei daraufhin einige seiner Bücher beschlagnahmt und seine Artikel kopiert.

via Reporter ohne Grenzen
Weitere Informationen: Reporter ohne Grenzen – Katrin Evers
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fon +49/30/615 85 85 – presse@reporter-ohne-grenzen.de


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